Chinesische Therapie bei Migräne für langfristigen Erfolg

Die Chinesische Medizin unserer Klinik basiert insgesamt auf 5 Säulen. Dabei ist die Phytotherapie also die chinesische Arzneitherapie in jeder Beziehung die bedeutendste Therapie in der chinesischen Gesundheitslehre. Akupunktur und Moxibustion gehören zu den äußeren Verfahren und bringen den stockenden Fluss  der Lebensenergie Qi und des Blutes Xue wieder in Gang. Auch die Körpertherapien, Qi Gong sowie die Ernährungslehre sind wichtige Stützpfeiler der Migräne-Therapie. Doch wie nun genau werden Migräne-Patienten behandelt?

Akutbehandlung im Migräne-Anfall

Ärzte und Schwestern der Klinik am Steigerwald stehen 24 Stunden am Tag für Akutbehandlungen bereit. Es sind nicht zuletzt die Krisen des Medikamentenentzugs, der ersten Tage, die dies erforderlich machen. Neben der unmittelbaren Hilfe für den Migräne-Patienten sollen diese Therapien Eigenkräfte wecken und die Erfahrung wachsen lassen, dass Krisen auch ohne chemische Keule zu bewältigen sind.

Eingesetzt werden bei Migräne alle Methoden der Physiotherapie und Behandlungspflege, über die die Klinik verfügt. Zusätzlich wird, wenn möglich und erforderlich, Akupunktur gegen Schmerzanfälle eingesetzt. Die Klinik leistet auf diesem Gebiet Entwicklungsarbeit ebenso wie auf dem Feld der chinesischen Pflanzentherapie. Wir hatten vor Jahren wirksame Rezepturen gegen akute Kopfschmerzen entworfen, haben sie aber mittlerweile wieder aufgegeben, weil sie, ähnlich wie Tryptan und andere Mittel, lediglich zur Verschiebung der Anfälle geführt haben. Die neuere Generation unserer Akut-Rezepte fördert die Fähigkeiten, dass Anfallsgeschehen zu verarbeiten, sie senken den Schmerz aber weniger radikal ab und wirken dafür aber deutlich nachhaltiger.

Intervall-Therapie führt zu langfristiger Besserung der Migräne

Von entscheidender Bedeutung für den langanhaltenden Erfolg bei Migräne ist allerdings die Intervall-Behandlung. Auch hier werden alle in der Klinik verfügbaren äußeren und inneren Therapieformen eingesetzt. Die konzeptionelle Führung übernimmt dabei ganz klar die Arzneitherapie. Ihre große Leistung liegt darin, dass mit ihrer Hilfe alte, nicht abgeschlossene Prozesse wieder aufgerollt und ausgetragen werden können. Migränepatienten konfrontieren uns vor allem mit vier Therapiethemen: Abgesunkene Infekte oder Herde, Störungen des weiblichen Zyklus, habituell gewordene psychische Fehlreaktionen und Verschlackungsproblemen.

Grundsätzlich gehört zur Therapie der Migräne eine gewisse Krisenbereitschaft von Patienten und Arzt. Neben der Migräne gibt es andere kopfbezogene Schmerzsyndrome. Sie verlangen ein modifiziertes Vorgehen. Z.B. wird man bei bestimmten Kopfschmerzformen die Schmerzmittel nicht radikal absetzen, sondern eine verlaufsbezogene, schrittweise Arznei-Reduktion vornehmen. Mit guter Aussicht auf Besserung werden behandelt Patienten mit: chronischen Zahnschmerzen, Neuralgien im Kopfbereich, dem sogenannten Spannungskopfschmerz und dem Cluster-Kopfschmerz. In vielen Fällen ist eine Behandlungsintensität erforderlich, die nur der stationäre Aufenthalt bietet. So ist der Medikamentenentzug bei Migränepatienten nur stationär möglich.

Zudem wird eine gesundheitliche Neuorientierung erleichtert, wenn der Patient aus dem häuslichen Umfeld mit Stress, Fehlernährung, Tabletten- und Alltagsdrogen herausgenommen wird. Schließlich ermöglicht eine hohe diagnostische Dichte es dem Arzt und dem Patienten, die individuelle Problematik zu erkennen und auf dieser Kenntnis eine Langzeit-Therapie aufzubauen. Die Resultate der Behandlung in der Klinik am Steigerwald sind ermutigend, besonders wenn man die Tatsache mit einbezieht, dass überwiegend „ausbehandelte“ Patienten in die Klinik kommen.


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